Das ist Roots Sound. Hier werden Songs veröffentlicht an der Grenze zwischen tanzbarem Blues, altem Folk und dunklem Country. Der Bündner MALENCO gräbt sich dabei durch bis zur Wiege der amerikanischen Musik.
Der Tonträger klingt rau und ungeschliffen; die Songs wie in Stein gemeisselt oder in Leder gegerbt (One woman Man, My own free will). Als perkussive Elemente dienten bei den Aufnahmen mehrheitlich Gitarrenkoffer, Glasflaschen und Steine. Oder es wurden Bretter als Schlagzeug benutzt. Ein feines Gespür für wunderbare Melodien hatte MALENCO schon immer. Sie kommen hier vor allen in den Folk-Songs zur Geltung (Face to face with a bear, King without a crown).
Alles hier ist ungefiltert, warm und ehrlich. Dies verwundert umso mehr, als dass sich für die Produktion niemand geringeres als Sandro Dietrich (SWISS Music Award Gewinner 2018) von den Klangstark-Studios in Chur als ausgewiesener Pop-Produzent verantwortlich zeigt. Die Zusammenarbeit ist ungewöhnlich, entpuppte sich jedoch als Gewinn für beide Seiten. Produzent Dietrich lässt sich dann auch zitieren: „Mit MALENCO zu arbeiten hat meinen musikalischen Horizont erweitert. Er schreibt ehrliche Songs mit wunderbaren Harmonien und bringt das Ganze kompromisslos und mit allen Ecken und Kanten rüber.“
Was MALENCO seit eh auszeichnet, ist auch bei „Berries for the Old Town“ omnipräsent: die Spielfreude. Sie schlägt bei jedem Song durch. Man hört diesen unbändigen Willen den eigenen Weg zu gehen in jedem Ton und jedem Geräusch auf dem Album. Dies ist übrigens auch in den Konzerten spürbar. Dort tritt er meist nur mit Gitarre und Mundharmonika bewaffnet auf.
Ja, es hat hier potentielle Single Hits auf dem Album. Doch sie sind so produziert, als wollen sie gar nie in den Radios in Heavy Rotation laufen. MALENCO wurde mal nachgesagt, er schreibe die besten nie im Radio gespielten Songs. Er tut es auch auf „Berries for the old town“ wieder und wieder.